AD(H)S Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom ( mit oder ohne Hyperaktivität )


Bei vielen Kindern gibt es Phasen, in denen sie impulsiv, zappelig, leicht reizbar, unkonzentriert oder auch verträumt sind.

Bei manchen Kindern kehren diese Phasen immer wieder oder sind bereits zum Dauerzustand geworden.
Sie haben dadurch schlecht gelernt, sich selbst zu strukturieren und Handlungsabläufe zu planen. Sie wirken häufig wie abwesend, haben aber doch etwas aufgenommen. Andere Kinder träumen vor sich hin und können sich nicht motivieren, endlich anzufangen.

Für die Reizoffenheit dieser Kinder wurde als Ursache eine Reizfilterschwäche im Gehirn ermittelt. Alle eintreffenden Reize werden gleichwertig behandelt. Viele AD(H)S Kinder haben Wahrnehmungsverarbeitungsschwächen. Eine gute Aufmerksamkeitshaltung und Konzentrationsfähigkeit ist das Ergebnis einer gelungenen sensorischen Integration der über alle Sinneskanäle eingegangenen Informationen. Hier ist die Zusammenarbeit mit einem Ergotherapeuten gefragt.
Des Weiteren ist zu überprüfen, inwieweit in der Familie noch zuwenig sprachliche Ausdrucksmittel für Gefühle vorhanden sind. Aufgestaute Gefühle werden dann über körperliche Unruhe ausagiert. Eltern sind damit Modell für die Kinder. Die Kinder erlernen diese Verhaltensmuster unbewusst. Hier ist eine Familientherapie angezeigt. Das Aufmerksamkeits- Defizit- Syndrom ( mit oder ohne Hyperaktivität ) ist eine Ausschlussdiagnose, wichtig ist die Abgrenzung zu einer Hochbegabung oder Lernbehinderung.

Andererseits hat die Symptomatik von AD(H)S, Hochsensibilität, Hochbegabung und Asperger-Autismus Überschneidungsbereiche, bis zur endgültigen Abklärung kann eine längere Beobachtungsphase notwendig werden. Es gibt aber auch Doppeldiagnosen- twice exceptional.

Eine enge Zusammenarbeit von Kinderärzten, Psychologen, Erziehern, Lehrern und Eltern ist hier besonders wichtig.